Musikperzeption

Ein neurokognitives Modell der Musikperzeption

Towards a neural basis of music perception

Stefan Koelsch (1) & W.A. Siebel (2)

1 Max Planck Institute for Human Cognitive and Brain Science, Leipzig (correspondence should be sent to: koelsch@cbs.mpg.de)

2 Conflict Research Center, Wiesbaden, Germany

Zusammenfassung

Der Wahrnehmung von Musik liegen komplexe Hirnfunktionen zugrunde. Diese dienen akustischer Analyse, auditorischem Gedächtnis, auditorischer Gestaltbildung, sowie der Verarbeitung musikalischer Syntax und Semantik. Außerdem kann Musikwahrnehmung Effekte haben auf Emotionen, das vegetative Nervensystem, das Hormon- und das Immunsystem. Schließlich kann die Wahrnehmung von Musik (prä)motorische Handlungsrepräsentationen aktivieren. Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Erforschung unterschiedlicher Aspekte der Neurokognition der Musik rasant entwickelt. Dieser Artikel gibt einen Überblick über diese Entwicklung, und fasst bisherige Forschung zur Neurokognition der Musikperzeption in einem Modell zusammen. Dieses Modell enthält Informationen über die unterschiedlichen Module, die in die Wahrnehmung von Musik involviert sind, sowie Informationen darüber, mit welchem Zeitverlauf einige dieser Module arbeiten, und wo im Gehirn diese Module wahrscheinlich lokalisiert sind. Das Modell wurde mit Hilfe der Noologischen Metatheorie entwickelt und der Artikel illustriert die Anwendung dieser Theorie für wissenschaftliche Modellbildung.

Erschienen in “interdis” 2007, S. 32-42.

Mit freundlicher Genehmigung des Dareschta Verlages hier als PDF: LESEN

Weiterführende Literatur zu diesen Forschungen: englischsprachige bzw. deutschsprachige